OSKAR ZIĘTA
Architekt, Prozessdesigner und Künstler. Als Doktorand an der ETH Zürich beschäftigte er sich unter der Leitung von Prof. Ludger Hovestadt erstmals mit den Eigenschaften und Verfahren zur Optimierung der Produktion von Stahlbauteilen. Fasziniert von den Kreationen des französischen Architekten Jean Prouvé, stellte sich Oskar Zięta die Frage, wie eine Welt der bionischen Metallstrukturen aussehen könnte, die das Potenzial neuer Technologien nutzt. Dank seiner konsequenten Arbeit und seines Engagements wird er heute, fast zwei Jahrzehnte nach seinen ersten Fragen zum Thema Stahl, als Bildhauer 4.0 bezeichnet, und das Magazin Wired bezeichnete seine Objekte als "Möbel der Zukunft".
Er ist der Schöpfer des weltweit ersten aufblasbaren Stahlprofils, dessen Fähigkeiten er 2010 mit dem Entwurf der Installation Blow & Roll für das Victoria and Albert Museum in London unter Beweis stellte. Er hat zahlreiche Designpreise erhalten, darunter den Red Dot Design Award (2008), den Schweizer Design Preis (2008), den Preis des Rates für Formgebung (2009) und den Audi Mentor Preis (2011). Seine urbane Installation NAWA (Wrocław 2017) wurde für den prestigeträchtigen Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur, den Mies van der Rohe Award, nominiert. Ziętas Werke befinden sich u. a. in den Sammlungen des Museums für Gestaltung in Zürich, der Pinakothek in München, des Museum of Fine Arts in Montreal und des Centre Pompidou in Paris.
Ziętas Errungenschaften beruhen auf der von ihm entwickelten Methode der Stahlumformung mit Innendruck (FiDU), die zu Ikonen wie dem Hocker PLOPP und dem Stuhl ULTRALEGGERA geführt hat. In seinen Kreationen manifestiert sich seine Leidenschaft für die ständige Entdeckung des materiellen Potenzials und die Kunst der Interdisziplinarität. Oskar Zięta lebt in Wrocław, wo er das Studio Zieta leitet, das untrennbar mit Zielona Gora verbunden ist, wo sich die Produktionswerkstatt für metallgepumpte Realisierungen befindet.