Collage...

Die Technik der Collage ist so alt wie das Papier. Modernisten wie Kurt Schwitters brachten sie um die Jahrhundertwende in den Vordergrund der Kunstwelt. In den sechziger Jahren kam der Begriff Bricolage auf, um Kunstwerke zu beschreiben, die aus einer ungewöhnlichen Kombination von Materialien bestehen. Die Kombination von Materialien konnte im Laufe der Jahre als Maßstab für die Ästhetik einer jeden Epoche herangezogen werden. Von den verschiedenen Wandteppichen und Mosaiken, die in verschiedenen Kulturen entstanden, bis hin zu den Collagen der Dada-Bewegung und den Assemblagen der Moderne wie Rauschenbergs „Bett“. Assemblagen nehmen alltägliche Objekte und Materialien und verwandeln sie in Instrumente der Reflexion. Die Praxis der Collage ist so grundlegend in unsere Vorstellung vom kreativen Prozess integriert, dass sie in der Kunsterziehung auf allen Ebenen des Studiums eingesetzt wird. Die der Assemblage innewohnende Bildsprache ist so vielfältig, dass sie auch heute noch von zeitgenössischen Künstlern genutzt wird.

Die Ausstellung Katja Gramann und Pia Wustenberg zeigt Werke, die der oben genannten Beschreibung von Collage und Assemblage entsprechen. Die Ausstellung des Duos zeigt Künstler, die ihre Arbeiten in Schichten und Stapeln anfertigen. Sie kombinieren Materialien, die unerwartet sind und verlockende taktile Qualitäten haben. Die Texturen und die Transluzenz von Katjas Gemälden und Collagen rücken ihre Materialien in den Mittelpunkt des Kunstwerks. Pias Bewunderung für ihre eigenen Materialien wird durch ihr außergewöhnliches handwerkliches Geschick und ihren scharfen Blick für Design unterstrichen. Beide Künstlerinnen sind vom Medium getrieben. Ihre Kunstwerke sind Nebenprodukte ihrer Suche nach neuartigen Bindungsformen und neuen Baukombinationen. In unserem heutigen Leben sind Kunstwerke wie diese eine Erleichterung für den Umgang mit ihnen. Sie laden den Betrachter dazu ein, die Arbeit der menschlichen Hand zu erforschen. Sie erinnern uns an unsere menschliche Natur und an die Welt unserer unmittelbaren Sinne. Eine willkommene Alternative im Zeitalter der virtuellen Erfahrung.

Katja Gramann
Katja ist eine erfinderische Bildermacherin. Ihre Arbeit ist vielfältig und umfasst eine Vielzahl von Techniken, die von expressionistischer Malerei bis hin zu Mischtechniken und Collagen reichen. Ihre Bilder haben eine rohe, frische Ausstrahlung, die an die japanische Zen-Ästhetik erinnert. Ihre neugierige Herangehensweise an den kreativen Prozess führt zu einem abwechslungsreichen und doch kohärenten Gesamtwerk. Jedes Bild ist voller Energie, Farbe, schöner Linienführung und Markierungen. Es ist offensichtlich, dass Katja die Malerei und das Experimentieren mit Farben genießt. Ihre fertigen Werke fassen den Prozess in Präsentationsformen zusammen, um ihre Entdeckungen zu zeigen.

Pia Wustenberg
Pia Wustenbergs Arbeit ist eine Mischung aus Kunst und Kunsthandwerk aus der ganzen Welt. Die Designerin reist zu Handwerksbetrieben und lässt sich von den Künstlern inspirieren, um neue und einzigartige Werke für ihre brillante ästhetische Marke Utopia zu schaffen. Die Arbeiten in ihrer Utopia-Kollektion reichen von stapelbaren Gefäßen bis hin zu Papiermöbeln. Pias Innovationen spiegeln ihre klare Vision wider, Materialien, Traditionen, Arbeitsmethoden und kulturelle Einflüsse zu wunderschönen, einzigartigen Objekten zu kombinieren. Ihre Bemühungen haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie dazu beitragen, wertvolle kreative Traditionen zu bewahren, die vom Aussterben bedroht sind.